Die Prüfung von Koaxialkabeln ist ein kritischer Prozess, um deren Leistung, Integrität und Eignung für Anwendungen wie Fernsehübertragung, Internetverbindungen, Satellitenkommunikation und CCTV-Systeme sicherzustellen. Koaxialkabel bestehen aus einem inneren Leiter, einer isolierenden Dielektrikumschicht, einer metallischen Abschirmung und einer äußeren Schutzhülle und können unter Problemen wie Signalverlust, Impedanzanpassung, Brüchen, Kurzschlüssen oder Störungen leiden, die die Leistung beeinträchtigen. Eine ordnungsgemäße Prüfung identifiziert diese Probleme und ermöglicht Reparaturen oder Austausch vor der Inbetriebnahme oder während der Fehlersuche. Der Prozess umfasst mehrere Schlüsselschritte und Werkzeuge, wobei jedes spezifische Aspekte der Kabelintegrität adressiert. Bevor Tests beginnen, ist die visuelle Inspektion der erste Schritt. Untersuchen Sie die gesamte Länge des Kabels auf physische Schäden: Prüfen Sie die äußere Schutzhülle auf Schnitte, Risse oder Knickstellen, die die Abschirmung Feuchtigkeit oder Störungen aussetzen können. Überprüfen Sie die Steckverbinder (z. B. F-Typ, BNC, N-Typ) auf Korrosion, verbogene Stifte oder lockere Verbindungen, da diese häufige Ursachen für Signalverlust sind. Stellen Sie sicher, dass der Stecker korrekt gekrimpt oder verschraubt ist und keine Lücken zwischen Stecker und Kabelmantel bestehen, da dies Signalverluste verursachen kann. Sichtbare Schäden können vor der elektronischen Prüfung einen Austausch oder eine Reparatur erforderlich machen. Der nächste Schritt ist die Prüfung auf Durchgang, um sicherzustellen, dass der innere Leiter und die Abschirmung unbeschädigt sind. Ein Multimeter, das im Durchgangs- oder Widerstandsmodus eingestellt ist, wird dafür verwendet: Berühren Sie mit einer Messspitze den inneren Leiter eines Kabelendes und mit der anderen Messspitze den inneren Leiter des gegenüberliegenden Endes. Ein niedriger Widerstandswert (nahe 0 Ohm) zeigt Durchgang an; ein hoher Widerstand (Unendlich) deutet auf einen Bruch im inneren Leiter hin. Wiederholen Sie den Vorgang für die Abschirmung, indem Sie die Messspitzen an beiden Enden an die Abschirmung halten. Dieser Test bestätigt, dass der elektrische Stromkreis geschlossen ist, was für die Signalübertragung unerlässlich ist. Die Impedanzmessung ist entscheidend, da Koaxialkabel für spezifische Impedanzwerte ausgelegt sind (typischerweise 50 Ohm für Daten- und HF-Anwendungen, 75 Ohm für Video- und Kabel-TV-Anwendungen), um Signalreflexionen und -verluste zu vermeiden. Ein Impedanzmessgerät oder ein Zeitbereichsreflektometer (TDR) misst die Impedanz entlang der Kabelstrecke. Ein TDR sendet einen Signalimpuls durch das Kabel und analysiert die Reflexionen: Eine gleichmäßige Impedanz erzeugt minimale Reflexionen, während eine Fehlanpassung (z. B. durch ein beschädigtes Dielektrikum oder einen Steckverbinder) eine starke Reflexion verursacht, die Ort und Schweregrad des Problems anzeigt. Ein TDR-Lesewert, der beispielsweise bei 10 Metern einen Peak zeigt, deutet auf eine Impedanzanpassung an dieser Stelle hin, möglicherweise verursacht durch ein zerquetschtes Dielektrikum oder einen schlecht montierten Steckverbinder. Der Signalverlust, auch Dämpfung genannt, wird mithilfe eines Netzwerkanalysators oder eines Signalgenerators in Kombination mit einem Leistungsmesser gemessen. Die Dämpfung nimmt mit der Kabelänge und Frequenz zu, daher sollten Tests bei den Frequenzen durchgeführt werden, bei denen das Kabel später eingesetzt wird (z. B. 1 GHz für Kabelfernsehen). Verbinden Sie den Signalgenerator mit einem Ende des Kabels und den Leistungsmesser mit dem anderen Ende; die Differenz zwischen gesendeter und empfangener Leistung gibt die Dämpfung in Dezibel (dB) an. Vergleichen Sie die Ergebnisse mit den Kabelspezifikationen – eine übermäßige Dämpfung kann auf ein beschädigtes Dielektrikum, Wassereinbruch (der den Verlust erhöht) oder einen schlechten Steckverbinder hinweisen. Ein 30 Meter langes RG-6-Kabel sollte beispielsweise bei 1 GHz etwa 6 dB Verlust aufweisen; ein Messwert von 12 dB deutet auf ein Problem hin. Die Prüfung auf Kurzschlüsse ist ein weiterer wichtiger Schritt, da ein Kurzschluss zwischen innerem Leiter und Abschirmung zu Signalverlusten führt. Verwenden Sie dazu ein Multimeter im Widerstandsmodus: Berühren Sie mit einer Messspitze den inneren Leiter und mit der anderen die Abschirmung am selben Kabelende. Ein niedriger Widerstandswert zeigt einen Kurzschluss an, der möglicherweise durch ein beschädigtes Dielektrikum verursacht wird, das einen Kontakt zwischen Leiter und Abschirmung ermöglicht, oder durch einen defekten Steckverbinder. Kurzschlüsse können auch an Verbindungsstellen auftreten, daher sollten diese einzeln geprüft werden, falls das Kabel aus mehreren Segmenten besteht. Die Störprüfung überprüft elektromagnetische Störungen (EMI) oder hochfrequente Störungen (RFI), die Signale beeinträchtigen können. Ein Spektrumanalysator, der an das Kabel angeschlossen ist, erkennt unerwünschte Signale innerhalb des Arbeitsfrequenzbereichs. Alternativ kann in einem aktiven System auf visuelle Artefakte (z. B. Schneegestöber auf dem Fernsehbildschirm) oder Audiorauschen geachtet werden, die auf Störungen hinweisen. Dies ist insbesondere wichtig für Kabel, die in der Nähe von Stromleitungen oder Industrieanlagen verlegt werden, da EMI/RFI schlecht abgeschirmte Kabel durchdringen können. Bei langen Kabeln oder solchen, die in Wänden installiert sind, wird kein OTDR (optisches Zeitbereichsreflektometer) für Koaxialkabel verwendet, sondern ein TDR als entsprechendes Werkzeug, wie bereits erwähnt, um Fehlerstellen ohne physischen Zugang zu lokalisieren. Nach Reparaturen oder Installationen sollten alle Parameter erneut getestet werden, um sicherzustellen, dass das Kabel die Leistungsstandards erfüllt. Die Dokumentation der Testergebnisse, einschließlich Datum, verwendeter Geräte und Messwerte, liefert eine Basis für zukünftige Vergleiche und hilft bei der Diagnose wiederkehrender Probleme. Zusammenfassend umfasst die Prüfung von Koaxialkabeln die visuelle Inspektion, Durchgangsprüfung, Impedanzmessung, Dämpfungstest, Kurzschlusserkennung und Störungsanalyse unter Verwendung von Werkzeugen wie Multimeter, TDR, Leistungsmessgeräten und Spektrumanalysatoren, um eine zuverlässige Signalübertragung in der vorgesehenen Anwendung sicherzustellen.